Was ist Boldo?
Der Boldostrauch ist eine immergrüne Pflanze die vor allem in trockenem Klima wächst und gedeiht. Er kann bis zu sechs Meter hoch werden und wird daher in seinem Herkunftsland auch als kleiner Baum bezeichnet. Ursprünglich stammt die Boldopflanze aus Chile, man findet ihn heute aber auch in Peru, China und anderen Gebieten des Mittelmeerraum. In China und Peru wird die Pflanze schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet. Im europäischen Raum ist die Pflanze eher unbekannt und gilt hier eher als Geheimtipp unter den Heilkräutern. Manchmal findet man Boldo versteckt in Kräutermischungen, die losen Blätter oder in Form von Tabletten oder Extrakten oft nur in Apotheken und ausgewählten Läden. Verwendet werden nur die Blätter des Strauchs. Diese haben eine positive Wirkung auf Schmerzen und regen das Verdauungssystem an. Dafür ist vor allem das in dem Boldo vorhandene Boldin sowie weitere ätherische Öle verantwortlich.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Boldo einnehmen?
Die Boldoblätter werden vor allem zur Linderung von akuten und chronischen Schmerzen sowie bei Magen und Darmproblemen verwendet. Dabei können die Inhaltsstoffe der Pflanze bei Verdauungsbeschwerden wie Verstopfungen helfen aber auch Magenkrämpfe lösen. Zudem regt Boldo die Sekretion von Magensaft an und fördert damit die Verdauung. Gleichzeitig regt es die Produktion von Gallensaft an. Daher kann Boldo auch bei Problemen mit Leber und Galle angewendet werden. Durch seine antioxidative Wirkung kann der Boldostrauch auch zur Vorbeugung entzündlicher Krankheiten beitragen. Eine regelmäßige Einnahme kann somit vorhandene Probleme lindern aber auch vorbeugend wirken. Das macht den Boldostrauch zu einen Allrounder unter den Heilpflanzen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Boldo?
Das in der Boldooflanze enthaltene Boldin und weitere ätherische Öle wirken krampflösend, verdauungsfördernd, schmerzstillend, entzündungshemmend, leicht harntreibend sowie leberanregend. So bringt der Strauch die Verdauung in Schwung, regt die Produktion von Gallensaft und Magensaft an und beschleunigt so ebenfalls die Verdauung. Daher kann Boldo auch angewendet werden wenn zum Beispiel eine leichte Verdauungsstörung oder eine leichte Störung der Leber und Galle vorliegt. Durch die Anregung von Magensaft kann die Heilpflanze sehr gut bei akuten Verstopfungen eingesetzt werden.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Boldo auftreten?
Die Blätter des Boldostrauchs haben zwar eine Heilwirkung, trotzdem kann es unter. Umständen zu Nebenwirkungen kommen. Ganz wichtig ist, dass die Blätter nicht verzehrt werden dürfen. Sie sind nämlich eigentlich giftig, nur aufgebrüht als Tee oder als Extrakt sind sie unbedenklich. Personen mit heller Haut können auch bei kurzzeitigem Konsum empfindlicher auf Sonnenlicht reagieren. So kann es schneller zu Sonnenbrand kommen. Nach der Einnahme sollte also auch bei wenig Sonnenlicht auf ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden oder starke Sonneneinstrahlung generell vermieden werden. Bei der Anwendung des Boldos sollte sich an die angegebenen Dosierungen gehalten werden, da es sonst zu einer Überdosierung kommen kann. Diese äußert sich in Erbrechen, Durchfall sowie Schwindel und Halluzinationen. Aufgrund des hohen Alkaloidgehalts darf Boldo nicht in der Schwangerschaft angewendet werden und ist auch nicht zur Anwendung bei Kindern geeignet. Menschen mit Vorerkrankungen der Leben oder Gallenwege sollten von einer Anwendung absehen oder diese zunächst mit einem Arzt absprechen. Wer an Reizdarm leidet profitiert meistens nicht von der Anwendung von Boldo, daher sollte hier auf eventuelle Nebenwirkungen geachtet werden.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Boldo, bis sich erste Erfolge einstellen?
Die ersten Wirkungen bei der Anwendung von Boldoblättern treten in der Regel nach der ersten Einnahme ein. Zur Behandlung von chronischen Schmerzen ist es ratsam, Boldo länger einzunehmen. Auch die entzündungshemmende Wirkung stellt sich erst nach einigen Tagen bis Wochen der Einnahme ein. Die Wirkung auf Magen und Darm ist ebenfalls oft schon nach ein paar Tagen zu beobachten.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Boldo?
Die Boldopflanze stammt ursprünglich aus Südamerika, besonders Chile und Peru. Hier wird der Boldo als Heilpflanze sehr geschätzt und lässt sich in fast jedem Supermarkt auch als Tee kaufen. Entdeckt wurde die Wirkung als erstes
von chilenischen Schäfern, die bemerkten dass ihre Tiere die Blätter fraßen und von Erkrankungen der Leber und Galle verschont blieben. In den Anden ist die Pflanze auch ein beliebtes Stärkungsmittel. Sie bevorzugt vor allem ein trockenes Klima. In vielen heimischen Gärten in Südamerika finden sich einzelne Boldosträucher, sie können aber auch in wilden Gebieten zu ganzen Boldo-Wäldern zusammenwachsen.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Boldo aus?
Der Boldo gehört zu der Familie der Monimiengewächse und wird den lorberartigen Pflanzen zugeordnet. Dazu passt auch dass der Strauch kleine, gelblich gefärbte Beeren trägt, die von der Form her an Lorbeeren erinnern. Der Baum kann bis zu sechs Metern hoch werden und ist immergrün. Neben den Früchten trägt der Strauch auch weiße und gelbliche Blüten, die einen kräftigen Geruch abgeben. Diese sind oft traubenförmig zusammen angeordnet. Hinzu kommen eiförmige Blätter, die einen leicht minzigen Geruch haben und sich lederartig anfühlen. Zur Verarbeitung als Tee werden die Blätter gesammelt, sie sind die einzigen Teile des Strauchs die zu verwenden sind. Diese habe als Tee dann einen würzigen, minzigen Geschmack.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Boldo noch bekannt?
Der Boldo ist auch unter seinem wissenschaftlichen Namen Peumus boldus bekannt. Umgangssprachlich finden sich auch öfters die Namen Boldi oder Boldus. Die Boldopflanze wird auch gerne die südamerikanische Kamille genannt, da sie eine ähnlich beruhigende Wirkung auf den Magen hat.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Boldo enthalten?
Die Hauptbestandteile der Boldopflanze sind Ascaridol, verschiedene Alkaloide, Linalool Flavonoide und Cineol. Dabei enthalten die Blätter bis zu 0,5% Alkoloide wobei Boldin bis zu 0,1% als Alkaloid ausmacht und bis zu 3% ätherische Öle, wobei 40% dieser aus Ascaridol bestehen. Die Flavonoide sind vorwiegend Boldosid und Pneumosid.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Boldo?
Einige andere Heilpflanzen haben eine ähnliche Wirkung wie die Boldopflanze. Diese behandeln allerdings oft nur einen Aspekt, während Boldoblätter oder Extrakte der Heilpflanze mehrere Bereiche gleichzeitig abdecken. Trotzdem lohnt es sich einen Blick auf diese hilfreichen Heilkräuter zu werfen. Zum Beispiel können Heilpflanzen wie Pfefferminze, Anis und Kamille bei Magenkrämpfen angewendet werden. Auch Beifuß besitzt stark krampflösende Eigenschaften und kann so als Ersatz für die Boldopflanze gewählt werden wenn speziell diese Wirkung erreicht werden soll. Zur Behandlung von Schmerzen eignet sich ebenfalls Rosmarin, besonders bei Kopfschmerzen aber auch bei entzündlichen Schmerzen. Leinsamen sowie Flohsamen können bei Verstopfungen helfen und die Darmtätigkeit anregen. Probleme mit der Gallenblase können zum Beispiel bei Problemen mit der Gallenblase eingesetzt werden, da diese genauso wie die Boldopflanze die Tätigkeit der Gallenblase stimuliert. Schöllkraut kann ebenfalls Galle und Leber unterstützen.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Boldo am Markt zu kaufen?
Die gängigsten Einnahmeform ist der Boldo Tee. Hierbei können die Blätter entweder selbst gepflückt und getrocknet werden oder auf eine bereits fertige Mischung zurückgegriffen werden. Für den selbsthergestellten Tee sollten rund zwei bis drei Gramm Teeblätter in einen Teebeutel oder ein Tee-Ei gegeben werden und mit kochendem Wasser übergossen werden. Dann muss der Tee circa zehn bis fünfzehn Minuten ziehen gelassen werden. Dann ist der Boldotee schon fertig. Neben der Einnahme als Tee kann die Heilpflanze auch in Form von Kapseln, Tabletten oder als Tinkturen gekauft werden. Diese sind meistens höher konzentriert und eignen sich besonders für diejenigen die Boldo regelmäßig einnehmen möchten oder den Geschmack des Tees nicht mögen. Diese natürlichen Nahrungsergänzungsmittel können in der Apotheke, aber auch in gut sortierten Drogeriemärkten und Bioläden gefunden werden.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Boldo als NEM?
Die empfohlene Tagesdosis für das Heilkraut liegt bei rund drei Gramm pro Tag. Eine Dosis von drei bis vier Gramm sollte nicht überschritten werden, da es sonst verstärkt zu Nebenwirkungen bis hin zu Vergiftungen kommen kann. Eine einzelne Dosis kann bis zu drei Gramm enthalten oder auf mehrere kleinere Dosen über den Tag verteilt werden. So können zum Beispiel bei chronischen Schmerzen oder Verdauungsbeschwerden drei Tassen Boldo-Tee zu je einem Gramm Blätter getrunken werden, am besten nach dem Essen. So verteilt sich die Wirkung über den gesamten Tag. Bei akuten Beschwerden kann die Dosis etwas höher und einmalig gewählt werden, zum Beispiel bei akuten Verstopfungen. Diese Dosierungen beziehen sich auf die Anwendung als Blätter. Als Extrakt, in Form von Tabletten oder Kapsel sollte sich immer an den Angaben auf der Verpackung orientiert werden und die dort angegebenen Dosen nicht überschritten werden.
Gibt es beim Kauf von Boldo etwas zu beachten?
Beim Kauf von Boldo-Blättern oder in Form von Tabletten, Kapseln oder als Extrakt sollte immer darauf geachtet werden, dass der Boldo eine hohe Qualität hat und aus biologischem Anbau stammt. So kann sichergestellt werden dass sich keine Rückstände von Pestiziden in dem Nahrungsergänzungsmittel befinden. Es lohnt sich auch darauf auf der Herkunftsland zu achten. Boldoblätter, die aus Chile oder Peru stammen haben oft einen höheren Anteil an Wirkstoffen als woanders angebauter Boldo. Wer sich bereits die Wirkung des Boldostrauchs zunutze macht sollte beim Kauf von anderen Teesorten, insbesondere Kräutermischungen, darauf achten dass sich dort nicht ebenfalls Boldoblättern befinden. Denn dann kann es schnell zur Überschreitung der empfohlenen Tagesdosis kommen. Wer Produkte aus Boldos kauft muss darauf achten dass es sich um 100% Boldoextrakt handelt und keine weiteren Zusätze hinzugefügt wurden. Nur so kann die volle Wirkung gewährleistet werden und gleichzeitig verhindert werden dass durch unnötige Zusatzstoffe vermehrt Nebenwirkungen auftreten.