Was ist Gartenkresse?
Die Gartenkresse gilt als eine der beliebtesten Kressesorten und findet häufig in der Küche Anwendung. Die Pflanzenart gehört zu der Familie der Kreuzblütengewächsen. Der genaue Ursprung der Kresse ist nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass die Pflanze aus West- und Zentralasien stammt, da sie in diesen Ländern auch heute noch wild vorkommt und weit verbreitet ist. Inzwischen ist sie aber weltweit zu finden.
Die Gartenkresse besitzt aufrechte und kahle Stängel und kann bis zu 40 Zentimeter hoch werden. Die Blätter sind hellgrün und meist etwas borstig behaart. Die einjährige Pflanze hat ihre Blütezeit von Juni bis August.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Gartenkresse einnehmen?
Oft wird die Pflanze zur Dekoration in der Küche benutzt. Als Topping auf kalten Platten, im Salat, bei Fischgerichten oder sogar in einer Pasta findet sie häufig Anwendung. Viele Menschen wissen dabei nicht, dass die Kresse nicht nur gut aussieht und den Speisen einen würzigen und leicht scharfen Geschmack gibt, sondern auch als Heilmittel gilt. In der traditionellen indischen Heilkunst wissen die Menschen schon seit Jahrtausenden die heilsamen Kräfte der Gartenkresse zu schätzen. So wird die Pflanze bei Magenproblemen und bei Muskelschmerzen gezielt eingesetzt. Sogar bei sexueller Unlust kommt das Heilkraut zum Einsatz und verspricht Erfolge. Von Indien aus wurde die Gartenkresse dann zu weiten Teilen der Erde verbreitet. Auch die Araber, Perser und Europäer konnten schnell von der Heilkraft des Grünzeuges überzeugt werden.
Ein Vorteil des Gewächses ist der hohe Anteil an Vitamin C, das es enthält. Dieses Vitamin braucht der menschliche Körper zum Aufbau von Knochen und des Bindegewebes. Die Kresse enthält aber zusätzlich Kalzium und Eisen. Eisen ist für die Blutbildung im Körper wichtig, während auch Kalzium Einfluss auf die Stabilität und das Wachstum der Knochen hat.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Gartenkresse?
Gartenkresse ist so viel mehr als nur ein Grünzeug mit gutem Geschmack. Es gibt zahlreiche Studien, die die positive Heilkraft der Pflanze bestätigen.
So senkt die Kresse den Blutzucker im Körper. Schon ab einem Teelöffel pro Tag können positive Effekte erzielt werden. Die Pflanze enthält das Spurenelement Chrom, das die Zufuhr von Zucker in den Zellen verbessert. So kann sogar der Volkskrankheit Diabetes vorgebeugt werden.
Außerdem ist die Regulierung der Cholesterin-Werte durch das Element Chrom bewiesen.
Chrom hat ebenfalls den Vorteil, dass es Heißhungerattacken lindert, da es ein langanhaltendes Sättigungsgefühl im Körper hervorruft. Viele Menschen schwören beim Abnehmen auf die Wirksamkeit von Gartenkresse. Kein Wunder also, dass inzwischen auf zahlreichen Diätplänen die Kresse zu finden ist.
Das Kreuzblütengewächs enthält sogenannte Senföle, diese sind auch für den würzigen und etwas scharfen Geschmack verantwortlich. Senföle haben die Wirkung von natürlichen Antibiotika. Dadurch werden Erkältungserreger wie Bakterien und Viren aber auch Pilze abgetötet und kommen so der Gesundheit des Menschen zugute. Das Immunsystem wird gestärkt.
Die Senföle haben also eine desinfizierende Wirkung, was sich auch positiv auf Blase und Nieren auswirkt. Krankheitserreger werden daran gehindert sich in den Harnwegen festzusetzen, da Senföle zudem harntreibend wirken.
Durch die verschiedenen Vitamine C und B und den Mineralstoffen gilt Gartenkresse zusätzlich als Muntermacher, da sie dem Körper Energie geben.
Auch der Stoffwechsel wird angeregt, durch das in der Pflanze enthaltene Spurenelement Jod. Die Schilddrüse benötigt Jod für die Produktion des Stoffwechselhormons Thyroxin. Dadurch wird nicht nur die Energieversorgung im Körper gesteuert sondern es gibt auch positive Wirkungen auf die Knochenbildung im Körper sowie die Entwicklung des Gehirns.
Auch hierzulande gibt es viele Menschen, die auf eine aphrodisierende Wirkung der Kresse schwören. Sexuelle Unlust wird durch den Verzehr der Pflanze gelindert.
Und zuletzt wird durch Gartenkresse auch die Durchblutung angeregt, da die Pflanzenstoffe die Gefäße erweitern. Durch eine gesteigerte Durchblutung im Körper wird Wärme erzeugt und so kann Kalkablagerungen in den Gefäßen vorgebeugt werden. Dies wiederum hat eine schützende Wirkung vor Infarkten und auch Schlaganfällen.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Gartenkresse auftreten?
Wird übermäßig viel Gartenkresse verzehrt, kann dies zu einer Reizung der Magenschleimhaut führen. Was dabei als übermäßig gilt, ist pauschal nicht zu beantworten. Als Belag auf einem Brot ist dabei aber sicherlich nichts zu befürchten. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen möchte, dem wird empfohlen, das Gewächs mit reichlich Wasser zu sich zu nehmen.
Die in der Pflanze enthaltenen Senföle können vereinzelt auch Kontaktallergien auslösen. Bei Rötungen auf der Haut, Ausschlag oder Juckreiz sollte der Verzehr vorerst beendet werden oder ein Arzt zu Rat gezogen werden.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Gartenkresse, bis sich erste Erfolge einstellen?
Prinzipiell ist es bei der Kresse wichtig, dass diese sofort nach der Ernte verzehrt wird. Denn bereits nach einer guten halben Stunde baut die geerntete Pflanze ihre wertvollen Vitalstoffe ab und verliert so gesunde Vitamine. Außerdem ist es ratsam, dass Gewächs in roher Form aufzunehmen.
Generell kann gesagt werden, dass bei einer regelmäßigen Einnahme von Kresse innerhalb von drei bis zwölf Wochen erste positive Effekte bemerkt werden können. Dies ist beispielsweise vom jeweiligen Vitaminmangel eines Menschen abhängig. Je mehr Vitamine fehlen, desto länger dauert es auch die Vitaminspeicher wieder aufzubauen.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Gartenkresse?
Wie anfangs kurz beschrieben, kommt die Pflanze wohl ursprünglich aus dem asiatischen Gebiet. Ein weiterer großer Vorteil der Pflanze ist der einfache Anbau. Für dieses Gewächs ist kein grüner Daumen notwendig.
Die Kresse kann selbstverständlich draußen im Garten angepflanzt werden. Dazu werden die Samen auf die Erde gestreut – wichtig ist lediglich eine regelmäßige und ausreichende Versorgung mit Wasser, damit der Boden kontinuierlich feucht bleibt. Ratsam ist es zudem, dass die Pflanze erst nach dem Bodenfrost draußen angepflanzt wird. Die Saatzeit kann ab Mitte Mai erfolgen. Bei einem warmen Frühling natürlich auch schon etwas früher. Aber auch auf dem Fensterbrett gedeiht die Gartenkresse gut. Ein Platz in der Sonne hilft den Samen noch schneller zu wachsen.
Besonders an der Gartenkresse ist, dass die Samen eigentlich auch nicht unbedingt Erde benötigen. Werden diese auf einen Wattebausch oder auf Küchenrolle platziert, können auch dort die Samen gedeihen. Wichtig ist auch hierbei, dass der Untergrund stets gut befeuchtet ist.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Gartenkresse aus?
Wird Kresse selbst angebaut, so besteht es meist aus einer Vielzahl kleiner Pflänzchen, die dicht besiedelt etwa fünf Zentimeter hoch werden. Auf den dünnen, weißlichen Stängeln sind kleine grüne Blätter, die allesamt zum Verzehr geeignet sind. Aber selbst die Samen können zerkleinert und gegessen werden. Die Samen haben meist eine rötliche Farbe und eine Größe von etwa 2 Millimetern.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Gartenkresse noch bekannt?
Die Gartenkresse gehört zur Pflanzengattung der Kreuzblütengewächsen. Die botanische Bezeichnung hierfür ist Lepidium. Oft wird die Gartenkresse auch als Brunnenkresse bezeichnet, wenn sie an Flüssen oder Teichen wächst. Andere Bezeichnungen sind dann auch Bach- und Wasserkresse.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Gartenkresse enthalten?
Um einen kurzen Überblick über die Inhaltsstoffe der Gartenkresse zu geben, sind die Angaben auf 100 Gramm bezogen.
Die Gartenkresse besitzt rund 38 Kalorien und 1,5g Fett. Des Weiteren besitzt die Pflanze besonders viel Folsäure – rund 110 Mikrogramm sind davon enthalten. Die Vitamine B, C und K sind ebenfalls ein Bestandteil der Kresse, genauso wie Kalium, Calzium, Magnesium und auch Eisen.
Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
pro 100g / 100 ml | NRV¹) | |
---|---|---|
Vitamin A | 0,444 mg | 55,5 % |
Vitamin E | 1,2 mg | 10 % |
Vitamin C | 38,1 mg | 47,63 % |
Thiamin / B1 | 0,09 mg | 8,18 % |
Riboflavin / B2 | 0,12 mg | 8,57 % |
Niacin / B3 | 0,4 mg | 2,5 % |
Vitamin B6 | 0,18 mg | 12,86 % |
Folsäure | 0,214 mg | 107 % |
Pantothensäure / B5 | 0,17 mg | 2,83 % |
Calcium | 160 mg | 20 % |
Chlorid | 110 mg | 13,75 % |
Eisen | 1,3 mg | 9,29 % |
Jod | 0,002 mg | 1,33 % |
Kalium | 300 mg | 15 % |
Magnesium | 20 mg | 5,33 % |
Phosphor | 53 mg | 7,57 % |
Zink | 0,2 mg | 2 % |
Natrium | 42 mg | 2,8 % |
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Gartenkresse?
Die Natur hat zahlreiche Heilpflanzen, die positive Wirkungen auf den menschlichen Körper haben. Eine ähnliche antibakterielle Wirkung wie Gartenkresse haben beispielsweise Eukalyptus und Johanniskraut. Auch diese Pflanzen wirken wie ein natürliches Antiobiotikum.
Außerdem gibt es Heilkräuter wie Beifuss oder Bohnenschalen, die ebenfalls die Durchblutung im Körper steigern können. Diesen Pflanzen wird ebenfalls wie die Gartenkresse, eine vorbeugende Wirkung gegenüber der Volkskrankheit Diabetes nachgesagt.
Brennessel und Holunder führen ähnlich wie die Kresse schnell zu einem Sättigungsgefühl und finden häufig im Diätplan einen Platz. So können Heißhungerattacken reduziert werden und die Kilos dürfen purzeln.
Die Heilkräuter Kamille und Melisse gelten ebenfalls wie die Gartenkresse als natürlicher Muntermacher, die reichlich Energie liefern. Man fühlt sich fitter und wohler in der eigenen Haut.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Gartenkresse am Markt zu kaufen?
Es gibt zahlreiche Einnahmeformen der Pflanze, die nachfolgend kurz erläutert werden.
Wie schon erwähnt, können die Pflänzchen roh auf dem Brot, in der Suppe oder als Dekoration von Speisen verzehrt werden.
Aber auch als Teeaufguss kann das Gewächs verwendet werden. Die Gartenkresse wird dabei mit heißem Wasser übergossen. Nach etwa fünf Minuten Ziehzeit kann der Tee getrunken werden.
Es ist auch möglich die Samen der Kresse zu verzehren. Dabei ist es ratsam, die Samen zuvor in einem Mörser zu zerkleinern und dann mit zwei Gläsern Wasser zu sich zu nehmen.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Gartenkresse als NEM?
Um die positiven Wirkungen der Gartenkresse zu spüren, empfiehlt sich eine kontinuierliche und tägliche Einnahme. Es gibt Studien, die angeben, dass bereits bei einem Gramm Gartenkressesamen, der tägliche Bedarf gut gedeckt ist.
Gibt es beim Kauf von Gartenkresse etwas zu beachten?
Beim Kauf von Gartenkresse gibt es soweit nichts zu beachten. Die Samen können in zahlreichen Gartencenter, Reformhäusern und Supermärkten erworben werden.
Letztendlich lässt sich sagen, dass die Kresse nicht nur lecker schmeckt, sondern auch mit heilsamen Kräften auf die Gesundheit des Menschen überzeugt. Ein Superfood, dass auf dem Vormarsch ist – und dass nicht zu Unrecht!