Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

Heilpflanze

Galläpfel

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Galläpfel

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Galläpfel

Was sind Galläpfel?

Ein Gallapfel bildet sich im Herbst unter den Blättern der Eiche. Hierbei ist er nicht wählerisch, doch er bevorzugt die Eiche der Gattung Quercus infectoria. Darüber hinaus auch an der Traubeneiche sowie Stieleiche. Seine Entstehung ist nur durch die abgelegten Eier der Gallwespen möglich. Diese sind bereits befruchtet, sodass sich eine Larve im Inneren befindet. Daraus schlüpft ein weibliches Insekt, welches ein unbefruchtetes Ei in die Eichenknospe legt. Im kommenden Frühling entsteht dort eine Knospen-Galle. Daraus schlüpfende Eichengallwespen legen Eier in die Blattader der Eichenblätter. Erst mit dieser kommt es zur Wucherung, die eigentlich einen krankhaften Befall darstellt. Doch eben dieser Gallapfel ist für uns so interessant.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Galläpfel einnehmen?

Aus den Galläpfeln wird die sogenannte Eisengallustinte gewonnen. Denn die Früchte, welche eigentliche krankheitsbedingte Wucherungen sind, stecken vollerEisen. Das Rezept für die Eisengallustinte kannten bereits die alten Römer. Sie schrieben damit ihre Briefe. Doch wie kann diese Tinte unserer Gesundheit dienen?

Bislang sind Galläpfel bzw. deren Inhaltsstoffe nur wenig erforscht und mit Studien belegt. Die Verwendung kann förderlich sein, um damit:

  • Durchfall zu behandeln.
  • bei Hautirritationen zu helfen.
  • einen Befall durch Bakterien zu verringern.

Auszüge aus dem Gallapfel, besonders die Tannine, haben eine hervorragend strafende Wirkung auf Haut und Bindegewebe. Sie unterstützen die Regenerationvon belasteter Haut.

Wirkung

Welche Wirkung versprechen Galläpfel?

In der Kosmetik interessiert man sich für die Tannine, welche im Gallapfel besonders konzentriert enthalten sind. Sie sollen die Regeneration der Haut fördern und das Gewebe straffen.

Tannin ist aber auch ein Wirkstoff, welcher bei Durchfallerkrankungen verwendet wird. Er lässt sich aus Pflanzengallen gewinnen. Die Ironie daran ist, dass diese durch unerwünschte Fremdeinwirkung in Pflanzen entstehen. Im Fall der Galläpfeldurch das Eindringen von Insekten wie der Eichengallwespe. Tannine werden in der Medizin als Antidiarrhoika verwendet.

Unter den über 15.000 Gallen-Arten dürften Galläpfel mit den höchsten Bekanntheitsgrad haben. Wohl auch wegen der großen Menge an Gerbstoffen, welche in der Kugelform enthalten sind. In Pflanzen bilden sie einen bitteren Geschmack und schützen diese somit vor den meisten Schädlingen. Die natürlichen Abwehrstoffe können im menschlichen Körper gegen Bakterien wirken.

Weitere mögliche Wirkungsweisen von Gerbstoffen, welche noch näher erforscht werden müssen, sind:

  • Bekämpfung von freien Radikalen (antioxidative Eigenschaften)
  • Regulierung des Blutdrucks
  • Entzündungshemmend
  • Krebshemmend
  • Beugt womöglich das Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor

Die Wirkung hängt jedoch stark davon ab, welche Arten von Gerbstoffen verzehrt werden. Auch die enthaltene Gallussäure kann womöglich als Antioxidant wirken.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von
Galläpfeln auftreten?

Die unter Eichenblättern sitzenden Gallen sind mit Vorsicht zu genießen. Einerseits weil die Forschung hier noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Andererseits weil die in den Gallen enthaltenen Gerbstoffe im Übermaß einige Nebenwirkungen zur Folge haben können. Sie verbinden sich im Verdauungssystem mit Proteinen. Dieser Komplex kann ggf. die Aufnahme von Vitaminen und Mineralien bewirken. Am bekanntesten ist hierbei ein möglicher Eisenmangel trotz ansonsten guter Ernährung.

Ferner liegt uns keine Untersuchung vor, inwiefern die Larven bzw. die Weibchen der Eichengallwespe Einfluss auf den Inhalt der Gallen nehmen können. Daraus würde sich eventuell ein zusätzliches Risiko für das Leben ergeben.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Galläpfeln, bis sich erste Erfolge einstellen?

Der Inhalt aus diesen Gallen ist bislang nur wenig im Umlauf. Am häufigsten gibt es ihn in medizinischen Produkten. Die konkrete Anwendungsdauer gibt dabei derArzt vor.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Galläpfeln?

Galläpfel können überall dort entstehen, wo die Gallwespen Eichen finden. Die Gallsäure bzw. das Rezept für die Tinte wurde vermutlich im 1. Jahrhundert aus dem arabischen Raum nach Mitteleuropa gebracht. Die Geschichtsbücher erwähnen die Tinte dann erste wieder im 3. Jahrhundert. Ein gezielter Anbau wäre zwar mit viel Aufwand möglich, aber bislang verlangt der geringe Bedarf nicht danach.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Galläpfeln aus?

Ohne die Gallwespen funktioniert dieser Vorgang nicht. Zur Gattung Cynipidae gehören Arten wie die Cynips. Eingangs haben wir bereits beschrieben, wie sich die Gallwespen schrittweise in der Eiche fortsetzen. Erst in den Blüten bzw. Knospen, später in den Blättern. Schlussendlich leidet die Eiche unter einem Befall, welche sich durch Wucherungen verdeutlicht. Eben diese werden als Galläpfel bezeichnet. Der gesamte Prozess beginnt im Herbst und benötigt etwa ein Jahr, bis die Wucherung vollständig ist. Dabei wehrt sich der Baum lediglich gegen die auf der Blatt-Unterseite eingelagerten Eier. Womit die Wucherung das Symptom der Erkrankung darstellt.

Wir wiederum können die Inhaltsstoffe der Galläpfel nutzen. Nicht nur für Tinte, sondern in Teilen auch für unsere Gesundheit.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen sind Galläpfel noch bekannt?

Wegen seinem engen Bezug zur Eiche, ist er ebenso als Eichengalle bekannt. Da er unter einem Blatt wächst, kennt man ihn ebenso als Blattgalle. Etwas komplizierter klingt Eichengallapfel. Im Lateinischen nennt man in „Galla“ und ordnet ihn der Pflanzengalle zu.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Galläpfeln enthalten?

Allen Galläpfeln ist gemein, dass sie zu einem Großteil aus Gallusgerbsäure (Tannin) und Gallussäure bestehen. Die daraus erhältliche Flüssigkeit ist reich an Eisen bzw. Eisensalzen. Darüber hinaus ist der Anteil an Gerbstoffen interessant.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Galläpfel?

Es gibt einige Substanzen, welche der Pflanzengalle zugeordnet werden. Ob dieseebenso für den Menschen nützlich sind, muss im Einzelfall geprüft werden. Nicht alles was auf der Unterseite von Eichenblättern und anderen Pflanzen wächst, ist für die menschliche Gesundheit von Vorteil.

Erfahrungsgemäß geht es hierbei vorrangig um die Linderung von Durchfall. In diesem Zusammenhang sind ebenso das Drachenblut und Frauenmantelkrautlesenswert.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Galläpfel am Markt zu kaufen?

Im Handel sind sowohl der ganze Gallapfel als auch sein fein gemahlenes Pulver erhältlich. Uns ist kein Verkauf in Kapseln oder Tabletten bekannt. Womöglich sind Extrakte in der Apotheke erhältlich, aber bislang sind die Produkte nur geringfügig im Umlauf.

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Galläpfeln als NEM?

Bislang liegen keine Studien vor, wie viel genau von den Galläpfeln pro Tag verzehrt werden darf. Während der Recherche konnten wir auch keine Nahrungsergänzungen finden. Es ist lediglich die Eisengallustinte oder die Frucht selbst erhältlich. Daher geschieht die Einnahme auf eigene Gefahr!

Gibt es beim Kauf von Galläpfeln etwas zu beachten?

Wem es um die Gerbstoffe geht, der muss darauf achten, ob es sich um echte Galläpfel handelt. Denn die Gallwespen können noch andere Wucherungen an Eichen hervor rufen, welche aber weniger Gerbstoffe beinhalten. Deren Spitzname lautet Knopper und der gewerbliche Handel nutzte sie ebenfalls zum Einfärben. Beim Kauf ist auf die Herkunft und bestenfalls Bio-Qualität zu achten. Die Einnahme würden wir mit einem kompetenten Arzt vorab besprechen.

Studien zu Galläpfel

  1. Walnuss oder Gallapfel
  2. Pflanzengallen und Gallenkunde – Plant Galls and Cecidology
  3. Biomedical potential of silver nanoparticles biosynthesized using gallnut extract
  4. Ellagic acid from gallnut (Quercus infectoria): Extraction and determination of its dyeing conditions for natural fibres
  5. Natural dyeing of Soybean Protein Fabrics – Gallnut
  6. Optimization Technology of the LHS-1 Strain for Degrading Gallnut Water Extract and Appraisal of Benzene Ring Derivatives from Fermented Gallnut Water Extract Pyrolysis by Py-GC/MS
  7. Gallnuts: A Potential Treasure in Anticancer Drug Discovery
  8. A STUDY ON THE QUANTITATIVE RELATIONSHIP OF HORNED GALL APHID AND ITS HOSTS TO THE YIELD OF THE GALLNUT
  9. Evaluation on clinical effect of Chinese medicine gallnut and andrographolide extract in treatment of periodontal-endodontic combined lesions
  10. Gallnut extract-treated wool and cotton for developing green functional textiles
  11. Optimization of dyeing process variables for eco-friendly dyeing of cotton fabric with babul bark extract as a natural dye and gallnut extract as a bio-mordant
  12. A Preliminary Study on Colletorichum from Horned Gallnut
  13. Inhibitory Effects of Chinese Medicinal Herbs on Plant-Pathogenic Bacteria and Identification of the Active Components from Gallnuts of Chinese Sumac
  14. Experimental Study on Lime Mortar using Flyash and Gallnut As Additives
  15. Multimethod Approach for Extensive Characterization of Gallnut Tannin Extracts
  16. The Study of in Vitro Influence of Sodium Fluoride Combined with Gallnut Water Extract of Streptococcus Mutans
  17. Optimization Technology of the LHS-1 Strain for Degrading Gallnut Water Extract and Appraisal of Benzene Ring Derivatives from Fermented Gallnut Water Extract Pyrolysis by Py-GC/MS
  18. Dyeing and antimicrobial properties of N-containing man-made fibers non-mordanted in dyeing with gallnut
  19. Development of Filter Replacement Type Mask by Natural Dyeing of Gallnut
  20. Molecular mechanisms of tannin accumulation in Rhus galls and genes involved in plant-insect interactions
  21. The modified finishing of chitosan fiber with gallnut tannins
  22. Growth restriction of Rhizoctonia solani via breakage of intracellular orga- nelles by crude extract of gallnut and clove
  23. Antimicrobial Activites of the Extracts of Various Plants (valex, mimosa bark, gallnut powders, Salvia sp. and Phlomis sp.)
  24. Effects of dietary microencapsulated tannic acid supplementation on the growth performance, intestinal morphology, and intestinal microbiota in weaning piglets
  25. Effect of Curing Conditions and Freeze-Thaw Cycles on the Strength of an Expansive Soil Stabilized with a Combination of Lime, Jaggery, and Gallnut Powder
  26. Preliminary Study on Nutritive Components of Chinese Gallnut Processing Residue Dead Aphids as Animal Protein Feed
  27. Dyeing studies and fastness properties of brown naphtoquinone colorant extracted from Juglans regia L on natural protein fiber using different metal salt mordants
  28. Quantitative Determination of Tannic Acid in Quercus Species by High Performance Liquid Chromatography
  29. The effect of polyphenol-containing solutions on in situ biofilm formation on enamel and dentin
  30. Functional Properties of Natural Dyed Textiles

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