Die Einnahme von Nahrungseränzung ist kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung.

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Heilpflanze

Engelsüss

Autor

Hilde Sonntag
Expertin für Heilkräuter
Engelsüss

enthaltene
Wirkstoffe

behandelnde
Symptome

zu behandelnde
Symptome

30

recherchierte
Studien

Eckdaten zu Engelsüss

Was ist Engelsüss?

Beim Engelsüss (botanischer Name: Polyodium vulgare) handelt es sich um eine Heilpflanze, die der Familie der Tüpfelfarngewächse (Polypodiaceae) angehört. Bereits die alten Griechen und Römer nutzten das Gewächs auf Grund der heilenden Wirkung gegen Husten und Brusterkrankungen. Es gilt als ein traditionelles und pflanzliches Heilmittel. Als eine Art aus der Gattung der Farngewächse gehört dieses Heilkraut zu einer der ältesten Pflanzen, die es auf der Welt gibt.

Anwendungsgebiet

Wann sollte man Engelsüss einnehmen?

In der Volksmedizin wird das Heilkraut bei Infektionen der Atemwege verwendet, da es den Schleim löst und den Auswurf fördert. Folglich kommt sie zum Einsatz bei (chronischem) Huste, Asthma, Verschleimungen der Bronchien, Heiserkeit und damit auftretendem Fieber.

Zudem kann es bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden. Des Weiteren kann das Kraut bei Bandwürmer im Körper angewendet werden. Durch die leicht abführende Wirkung wird sie auch bei Leber- und Gallenbehandlungen eingesetzt. Zudem kann sie aufgrund dieser Eigenschaft auch bei Verstopfungen eingenommen werden.

Die vorgenannte Aufzählung zeigt, dass das Engelsüss überwiegen bei der inneren Medizin angewendet wird.

Wirkung

Welche Wirkung verspricht Engelsüss?

Engelsüss wirkt sowohl schleimlösend als auch auswurffördernd. Diese Wirkung ergibt sich aus dem Saponingehalt des Gewächses. Zudem wirkt er harntreibend und abführend aufgrund der in der Pflanze enthaltenen Bitterstoffen.

Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Engelsüss auftreten?

Aufgrund die abführende Wirkung sollte Engelsüss nicht länger als eine Woche eingenommen werden.

Bei Kindern unter 12 Jahren sollte auf den Gebrauch verzichtet werden. Auch bei Schwangeren und Stillenden wird die Anwendung nicht empfohlen, da bisher noch keine ausreichenden Studien über die Unbedenklichkeit vorliegen und daher die Auswirkungen auf den Fötus bzw. den Säugling nicht bekannt sind. Grundsätzlich gilt, wie bei allen Heilpflanzanwendungen, dass bei Ungewissheit immer Rücksprache mit einem Arzt zu halten ist.

Anwendungsdauer

Wie lange ist die Anwendungsdauer von Engelsüss, bis sich erste Erfolge einstellen?

Wird das Engelsüss bei Atemwegsinfektionen verwendet, wird es meist als Tee zu sich genommen. Um eine schnelle Linderung der Beschwerden zu erzielen, sollte man über den Tag verteilt mehrere Tassen zu sich nehmen. Dies kann täglich wiederholt werden bis sich die Symptome verschwinden. Jedoch ist zu beachten, dass Engelsüss nicht länger als eine Woche verwendet werden sollte.

Herkunft

Wo liegt die Herkunft von Engelsüss?

Das Engelsüss ist weit verbreitet und kommt in ganz Asien, Europa, Nordafrika und Amerika vor. Zumeist findet man es in schattig liegenden Wäldern, Felsen, Schluchten oder Abhänge. Das Gewächs mag es, als Halbschattengewächs, gerne schattig und an Orten mit feuchten, kalkarmen Böden. Folglich wächst die Pflanze meist auf bemoosten Untergründen oder bemoosten Mauern oder Baumstämmen. Sowohl feuchte als auch sandige Böden geben dem Engelsüss eine Grundlage um zu wachsen. Die Pflanze ist winterhart und auch in Höhenlagen von bis zu 2.000 Metern (zum Beispiel in den Allgäuer Alpen) zu finden. Sonnige Standorte sind für die Pflanze nicht geeignet und führt meist dazu, dass sie eingeht und nicht gedeihen kann. Ansonsten ist das Engelsüss eine sehr robuste Pflanze, die sich gut an die Gegebenheiten anpassen kann.

Die früheren Heiler und Ärzte sahen einen Zusammenhang zwischen dem Engelsüss und der Eiche, denn das Gewächs kam oft in der Nähe von Eichen vor, sodass man dem Engelsüss eine mystische und magische Wirkung auf sprach, da die Eiche ebenfalls als ein sehr magischer und hochgeachteter Baum angesehen wurde. Rein wissenschaftlich betrachtet, lässt sich dieser Zusammenhang nicht bestätigen.

Oftmals wird in der Naturheilkunde der Wurzelstock verwendet. Dieser kann in den Monaten März und April sowie September und Oktober gesammelt werden.

Ausgangsprodukt

Wie sieht das Ausgangsprodukt von Engelsüss aus?

Die Pflanze ist ein von 80 Farnarten und sieht daher typisch farnartig aus. Das Engelsüss kann zwischen 8 und 70 Zentimeter hoch werden. Sie hat dünne, abwechselnd angeordnete Blätter, die das ganze Jahr über grün sind, da die Pflanze besonders frosthart ist und dadurch auch gut den Winter überstehen kann. Die gefiederten Wedel haben eine dreieckige Form und können sogar bis zu 50 Zentimeter lang werden.

Die Oberfläche der Blätter fühlt sich ledrig an. An der Unterseite befinden sich Sporen, die sogenannten Sori. Diese können unterschiedliche Farben haben (von Gelborange bis hinzu Grau). Die Sporenhäufchen reifen von Juni bis August. Diese Sporen sehen aus wie Punkte bzw. Tupfen auf den Blättern und sind der Grund wieso das Gewächs auch als Tüpfelfarn bezeichnet wird.

Blüten und Samen gibt es bei diesem Gewächs, wie bei anderen Farnen auch, nicht. Die Ausbreitung der Pflanze funktioniert durch die Sporen. Bei Farn handelt es sich um eine Gattung, die besonders langlebig und meist aus natürlicherweise in größeren Gruppen wächst.

Trivialnamen

Unter welchen Bezeichnungen ist Engelsüss noch bekannt?

Ein anderer Name für das Heilkraut ist auch gewöhnlicher Tüpfelfarn bzw. als Kurzform nur Tüpfelfarn. Der botanische Name lautet Polypodium vulgare. Ein weitere Alternativname der im Volksmund verbreitet ist, ist Engelwurz.

Der Name Engelsüss hat die Pflanze vor allem aufgrund des in der Knolle enthaltenen Zucker, der für den süßlichen Geschmack verantwortlich ist. Einer Sage nach stammt die Namensgebung daher, dass ein Engel den Menschen diese Pflanze geschenkt hat.

Inhaltsstoffe

Welche Inhaltsstoffe sind in Engelsüss enthalten?

Das Gewächs enthält die Hormone Ecdyson und Ecdysteron. Hierbei handelt es sich um Ecdysteroiden. Diese Stoffe sind laut wissenschaftlichen Studien dazu geeignet die Leistung von Sportlern zu steigern. Zudem weisen sie eine anabole Wirkung auf, die ähnlich wie die von chemischen Steroiden ist. Das heißt, dieser Stoff bewirkt, dass die Muskeln schneller wachsen können. Folglich nehmen viele Sportler auch Aufbaupräparaten mit Engelsüss-Extrakt.

Weiter Inhaltsstoffe sind Gerb- und Bitterstoffe, Flavonoide, Steroidsaponin und ätherische Öle. Die in geringen Mengen enthaltenen ätherischen Öle verleihen der Pflanze eine leicht aromatischen Geruch.

Zudem enthält die bis zu 1 cm dicke Wurzel der Pflanze Osladin. Hierbei handelt es sich um einen natürlichen Süßstoff, dem das Gewächs auch ihren Namen Engelsüß zu verdanken hat. Die Wurzel hat ein Aroma, das dem Lakritz sehr ähnelt.

Ähnliche Heilpflanzen

Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Engelsüss?

Ähnlich wie das Engelsüss können weitere Pflanzen aus der Gattung der Farngewächse als Heilpflanze zu Linderung der Beschwerden verwendet werden. Hierzu zählt zum Beispiel der Hirschzungen- oder Wurmfarn.

Einnahmeformen

In welcher Einnahmeform gibt es Engelsüss am Markt zu kaufen?

Das Engelsüss kann frisch verwendet werden oder auch vor der Anwendung zunächst getrocknet werden.

Oftmals wird es auch in Salben verarbeitet und kann so äußerlich auf der Haut angewendet werden. Für die äußerliche Anwendung kann auch ein Bad genommen werden oder ein Umschlag gemacht werden.

Aus dem Heilkraut kann auch ein Tee gemacht werden. Zudem ist es als Pulver erhältlich und kann so 2 bis 3 mal täglich zu sich genommen werden.

Des Weiteren kann es bei der inneren Anwendung als Tinktur angewendet werden oder in Form von Kapseln oder Tabletten zu sich genommen werden.

Um die eigene Pflanze aus dem Garten lange für die innere Anwendung haltbar zu machen kann auch ein Engelsüss-Sirup hergestellt werden. Hierzu werden 5 Gramm Engelsüss-Wurzelpulver und 2 Tassen Löwenzahnblütenblätter mit 750 ml Wasser übergossen. Diese Gemisch wird dann erhitzt und einige Minuten gekocht. Danach wird die Flüssigkeit mit Hilfe von einem Sieb abgefiltert, sodass alle Reste vom Pulver entfernt werden. In die nun gewonnene, reine Flüssigkeit gibt man 700 Gramm Zucker und der Saft sowie die Schale von einer ganzen Zitrone (im Optimalfall von einer Bio-Zitrone, da diese nicht mit Stoffen behandelt werden). Dieses Gemisch wird auf einer niedrigen Flamme leicht geköchelt, bis die Konsistenz der Flüssigkeit honig- bzw. sirupähnlich wird. Zum Lagern ist das Sirup nun in kleine Flaschen zu füllen.

Auch die heilige Hildegard von Bingen (*1098 bis +1179), die durch ihre Aufzeichnungen über die Natur- und Heilkunde bekannt wurde, vertraute auf die Wirkung von Engelsüss und schrieb folgenden Satz in ihren Aufzeichnungen nieder:

„Wenn ein Mensch viel krank ist und in den Eingeweiden Schmerzen hat, der koche Wein unter der Beigabe von Honig und schütte in den abgekochten Wein das Pulver und trinke davon.“

Verzehrempfehlung

Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Engelsüss als NEM?

Für Verwendung als Tee wird empfohlen ca. 15 Gramm (das entspricht etwa einem Teelöffel) in 500 ml kochendes Wasser zu geben und 10 Minuten ziehen zu lassen. Ein solcher Tee kann über den Tag verteilt öfter (2 bis 3 Tassen) getrunken werden.

Es gilt zu beachten, dass Engelsüss nicht länger als eine Woche eingenommen werden sollte. Wie bei alle Heilpflanzen gilt, dass bei Unsicherheit oder Ungewissheit immer ein Arzt, Apotheker oder Heilmediziner befragt werden sollte.

Gibt es beim Kauf von Engelsüss etwas zu beachten?

Das Gewächs ist in den meisten Gärtnereien im Frühjahr zu kaufen. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Pflanze keine braunen Flecken oder Löcher aufweist, da diese meist auf eine Erkrankung hindeuten, die oftmals dazu führt, dass die Heilpflanze eingeht und daher nicht genutzt werden kann. Beim Einpflanzen in den eigenen Garten ist es wichtig, dass der Pflanze ausreichend Platz zum Wachsen und Ausbreiten gegeben wird.

Beim Kauf von fertigen Erzeugnissen in Apotheken oder Drogerien ist darauf zu achten, dass es sich um hochwertige Produkte handelt.

Studien zu Engelsüss

  1. Polyploidy in Polypodium vulgare
  2. Isolation and Structural Characterization of Lupane Triterpenes from Polypodium Vulgare
  3. Reticulate Evolution in the Polypodium vulgare Complex
  4. Isolation and structural determination of flavan-3-ol derivatives from the Polypodium vulgare L. rhizomes water extract
  5. Phylogeny, Divergence Time Estimates, and Phylogeography of the Diploid Species of the Polypodium vulgare Complex (Polypodiaceae)
  6. Pharmacodynamic studies on Polypodium vulgare (Linn.).
  7. New ecdysteroids from Polypodium vulgare
  8. Dual receptors blocked mechanism arbitrates smooth muscles relaxant effect of Polypodium vulgare
  9. Biosynthesis of ecdysteroids in in vitro prothalli cultures of Polypodium vulgare
  10. Biotransformations of putative phytoecdysteroid biosynthetic precursors in tissue cultures of Polypodium vulgare
  11. Differing antibacterial and antibiofilm properties of Polypodium vulgare L. Rhizome aqueous extract and one of its purified active ingredients–osladin
  12. Ecdysteroids from Polypodium vulgare L.
  13. Effect of calcium and zinc ions on the sensitivity of peroxidase from mosses (Mnium sp.) and ferns (Polypodium vulgare) to high temperature
  14. POLYPODIUM VULGARE LINN. A VERSATILE HERBAL MEDICINE: A REVIEW
  15. Phylogeny of the Polypodium vulgare Complex: Insights from Chloroplast DNA Restriction Site Data
  16. Ecdysteroid production in tissue cultures of Polypodium vulgare
  17. Phenolic compound localisation in Polypodium vulgareL. rhizomes after mannitol-induced dehydration and controlled desiccation
  18. Polypodium vulgare L. (Wood Fern): In Vitro Cultures and the Production of Phytoecdysteroids
  19. Osladin, a sweet princple of polypodium vulgare. Structure revision
  20. Polypodium vulgare Plants Sporulate Continuously in a Non-Seasonal Glasshouse Environment
  21. New structure associated with stomatal complex of the fern Polypodium vulgare
  22. ETHNOPHARMACOLOGICAL STUDIES OF Polypodium vulgare Linn. : A COMPREHENSIVE REVIEW
  23. Taxonomic and chorologic revision of the Polypodium vulgare complex in Herbarium Croaticum and the Ivo and Marija Horvat Herbarium
  24. Fern constituents: Triterpenoids isolated from Polypodium vulgare, P. fauriei and P. virginianum
  25. Research into antiviral properties of a few natural extracts [Geranium robertsianum, Morus alba, Adianthum capillus veneris, Scrophularia aquatica, Juglans regia, Rauwolfia serpentina, Equisetum arvense, Ranunculus repens, Ailanthus glandulosa, Polypodium aureum, Polypodium vulgare, Dryopteris filix max]
  26. Young gametophytes of the fernPolypodium vulgare L. An ultrastructural study
  27. Polypodium Vulgare L.: A valuable cardioactive medicinal plant.
  28. Responses of stomata to environmental factors-experiments with isolated epidermal strips of Polypodium vulgare
  29. THE POLYPODIUM VULGARE COMPLEX IN THE PACIFIC NORTHWEST
  30. THE EFFECTS OF FUNGI ON MORPHOGENESIS OF GAMETOPHYTES OF POLYPODIUM VULGARE L.

Nährwerte pro 100g

Energie kJ / kcal
Fett 0 g
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*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.

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