Was ist Wiesensalbei?
Wahrscheinlich ist das Heilkraut bereits vor 13.000 Jahren während der Späteiszeit von Asien nach Europa eingewandert. In der Antike dienten die Blätter der Zahnpflege. Die Griechen schätzten die Pflanze wegen ihrer antiseptischen Wirkung und der ätherischen Öle, die in ihr enthalten sind. In der Küche ist Pflanze beliebt, weil sie die Verdauung von Fett fördert. Deshalb ist sie nicht nur in der Naturheilmedizin beheimatet, sondern auch als Gewürz nicht mehr aus der Küche wegzudenken.
Wiesensalbei (Salvia pratentis) gehört zur Familie der Lippenblätter. An einem sonnigen Standort erreicht sie eine Höhe von 20 bis 30 cm. Die Pfahlwurzel arbeitet sich bis zu 1 Meter in den Boden, um an Nährstoffe und Wasser zu kommen. Der Wiesensalbei ist eine mehrjährige Pflanze, die von April bis Anfang September blüht. Ihre Blüten sind blau bis violett und hängen an langen Trauben von einem Stängel. Geliebt wird sie vor allem von den Hummel, Bienen und Schmetterlingen, die mit ihrem Rüssel den Nektar heraussaugen. Dafür öffnet das Insekt eine Öse am Hebelarm der Blüte, um die Pflanze zu bestäuben. Als Heilkraut ist die Pflanze schon lange bekannt. Das Anwendungsspektrum ist groß, weil sie wegen ihrer antientzündlichen Wirkung breitflächig angewendet werden kann.
Anwendungsgebiet
Wann sollte man Wiesensalbei einnehmen?
Die Blätter können in frischer oder getrockneter Form verwendet werden. Wie beim Gartensalbei, der eine wesentlich kräftigere Wirkung hat, können diese als Tee zu bereitet werden. Fünf bis sechs Blätter reichen für eine Tasse mit heißem Wasser. Innerhalb von 10 Minuten gibt der Salbei seine wertvollen Inhaltsstoffe ab. Hauterkrankungen können mit äußeren Anwendungen behandelt werden. Dafür wird aus den Blättern und heißem Wasser ein Sud hergestellt, in das ein Tuch getaucht wird, dass anschließend auf die Haut gelegt wird. Für kleine Stellen wie Pickel und Wunden reichen getränkte Kompressen vollkommen aus.
Wärme und Inhaltsstoffe dringen durch die Haut tief in das Körpergewebe ein. Die warmen Wickel können auf der Haut liegen bleiben, bis sie ihre Wärme verloren haben.
Wiesensalbei findet auch in der Küche seinen Platz. Mit seinem leicht bitteren Geschmack passt er gut zu Fleisch- und Fischgerichten. Auch vegetarische Gerichte lassen sich mit den Blättern würzen. Dafür eignen sich vor allem Nudeln und Tofu, die den unverkennbaren Geschmack des milden Wiesensalbeis annehmen.
Wirkung
Welche Wirkung verspricht Wiesensalbei?
Bereits die Griechen haben Wiesensalbei für die Zahnpflege benutzt. Mit dem Blättern haben sie sich die Zähne abgerieben und damit Beläge und Bakterien von den Zähnen entfernt. Dank seines ätherischen Öls lässt er sich gut zur Behandlung von Atemwegserkrankungen einsetzen. Als Kräutertee bekämpft er Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Dafür wird mit lauwarmen Tee gegurgelt, so dass der Wirkstoff sich überall gut verteilen kann. Bei Atemwegserkrankungen kann der Tee getrunken werden. Das ätherische Öl Thujone löst den Schleim und lindert den Husten. Auch Hautrötungen und Ekzeme heilen dank seiner entzündungshemmenden Wirkung besser.
Wiesensalbei fördert die Verdauung von Fett und entlastet damit den Magen und kann bei Verdauungsproblemen getrunken werden.
Salbeitee kann bei stillenden Mütter die Milchproduktion reduzieren und so einen Milchstau in der Brust verhindern. Bei Menstruationsbeschwerden wirkt Wiesensalbei beruhigend. Durch die Einnahme lassen sich Hitzewellen und Schwitzen in den Wechseljahren mildern. Im Vergleich zum Gartensalbei ist seine Wirkung wesentlich geringer ausgeprägt.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Wiesensalbei auftreten?
Wiesensalbei ist grundsätzlich gut verträglich. Nebenwirkungen sind vor allem bei längerem Gebrauch und zu hoher Dosierung möglich. Die Heilpflanze hat aber einen wesentlich geringeren Wirkstoffanteil und ist damit eine sanfte Alternative zum Gartensalbei.
Bei äußerer Anwendung in Form von warmen Wickeln und getränkten Kompressen sind keine oder nur geringe Nebenwirkungen zu erwarten. Der Stoff kann solange auf der Haut bleiben bis er seine Wärme verloren hat. Jucken oder eine Reizung kann eine Folge der Anwendung sein. In diesem Fall sollten die Stoffe von der Haut entfernt werden.
Die enthaltenden Bitterstoffe wirken auf die entsprechenden Rezeptoren im Mundraum. Deshalb kann der Tee einen bitteren Geschmack im Mundraum hinterlassen. Eine innere Anwendung kann zu vermehrter Produktion von Speichel- und Magensaft führen. Die ätherischen Öle können die Magenwand reizen.
Anwendungsdauer
Wie lange ist die Anwendungsdauer von Wiesensalbei, bis sich erste Erfolge einstellen?
Gerade Entzündungen im Mund und Rachen lassen sich gut mit Salbei behandeln. Die ätherischen Ölen bekämpfen die Bakterien besonders gut. Durch die gute Verträglichkeit kann Wiesensalbei über einen längeren Zeit eingenommen werden. Wie bei allen Naturheilmittel gilt, wenn die Symptome sich nicht nach sieben Tagen gebessert haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Herkunft
Wo liegt die Herkunft von Wiesensalbei?
Das Heilkraut kommt in weiten Teilen Europas vor. Dabei ist er noch in einer Höhe von 1.600 Meter zu finden. In den Allgäuer Alpen ist er noch auf 1.700 Metern anzutreffen. Seine Verbreitung reicht bis nach Ostasien. In den USA ist die Pflanze eingebürgert. Die Pflanze hat sich den klimatischen Verhältnissen in Europa angepasst und übersteht auch den Winter.
Gärtnereien bieten in Deutschland Pflanzen für das Beet an. Für die eigene Anzucht sind Samen erhältlich. An einem sonnigen Standort kann er gut seine Blütenpracht entwickeln.
Ausgangsprodukt
Wie sieht das Ausgangsprodukt von Wiesensalbei aus?
Im Vergleich zum Gartensalbei hat die Heilpflanze etwas dunklere Blätter. Sie ist etwas größer und fällt durch herabhängenden Blüten auf. Die Blätter können frisch verwendet werden. Im getrockneten Zustand eignen sich diese für die Zubereitung von Tees und warmen Wickeln.
Trivialnamen
Unter welchen Bezeichnungen ist Wiesensalbei noch bekannt?
Der Wiesensalbei hat den lateinischen Namen Salvia pratentis und gehört botanisch zu den Lippenblättern. In dieser Familie stellt der Salbei mit gut 800 verschiedenen Arten die größte Gruppe dar.
Inhaltsstoffe
Welche Inhaltsstoffe sind in Wiesensalbei enthalten?
Die Pflanze enthält das ätherische Öl Thujon, dass unter anderem auch in Rosmarin und Thymian vorkommt. Zu den weiteren Inhaltsstoffen gehören Gelbsäure, Taunine, Bitterstoffe, Östrogene und Flavonoide. Durch die vielfältigen Inhaltsstoffe hat Wiesensalbei ein breites Anwendungsspektrum.
Enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
pro 100g / 100 ml | NRV¹) | |
---|---|---|
Vitamin A | 0,095 mg | 11,88 % |
Thiamin / B1 | 0,12 mg | 10,91 % |
Riboflavin / B2 | 0,05 mg | 3,57 % |
Niacin / B3 | 1,3 mg | 8,13 % |
Calcium | 266 mg | 33,25 % |
Eisen | 4,5 mg | 32,14 % |
Fluorid | 0,065 mg | 1,86 % |
Kalium | 173 mg | 8,65 % |
Kupfer | 0,12 mg | 12 % |
Magnesium | 69 mg | 18,4 % |
Mangan | 4 mg | 200 % |
Phosphor | 15 mg | 2,14 % |
Zink | 0,76 mg | 7,6 % |
Natrium | 2 mg | 0,13 % |
*Da es sich um ein Naturprodukt handelt, können diese Werte leicht abweichen.
Ähnliche Heilpflanzen
Gibt es ähnliche Heilpflanzen, die wirken wie Wiesensalbei?
Am bekanntesten ist sicherlich der Gartensalbei. Im Vergleich zum Wiesensalbei sind in ihm die Inhaltsstoffe höher konzentriert. In Europa gibt es 800 verschiedene Arten von Salbei, die alle eine ähnliche Wirkung haben, wie die hier beschriebene Heilpflanze.
In der Natur gibt es viele Pflanzen, die eine ähnliche Wirkung haben wie Salbei und sich gut mit diesem mischen lassen. Die Blätter der Birke haben ebenfalls eine oxidative Wirkung und lassen sich zur Behandlung von Entzündungen verwenden. Die Schafgarbe lässt sich gut zur Wundbehandlung einsetzen und fördert die Regeneration von Galle, Bauchspeicheldrüse und Leber.
Wiesensalbei enthält viele Inhaltstoffe und lässt sich mit Kräutern kombinieren, die zur Behandlung von Erkältungen gut sind. Seine Blätter sind in Kombination mit Thymianzweigen eine ideale Grundlage für ein Erkältungsbad.
Einnahmeformen
In welcher Einnahmeform gibt es Wiesensalbei am Markt zu kaufen?
Es gibt viele verschiedene Produkte aus Wiesensalbei. Weil Wiesensalbei nicht so viele so intensive Inhaltsstoffe hat wie der Gartensalbei, steht einer regelmäßigen Einnahme nichts entgegen. Wer gerne Tee trinkt, der kann 5 bis 6 Blätter mit heißem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Wer die Blätter trocknet, kann diese auch später für heiße Wickel oder andere äußere Anwendungen bereithalten.
Verzehrempfehlung
Wie hoch ist die Verzehrempfehlung von Wiesensalbei als NEM?
Für den Verzehr gibt es keine Einschränkung. Das Heilkraut kann problemlos zum Würzen von Speisen verwendet werden. Wer frischen Tee bevorzugt, der kann problemlos 2-3 Tassen pro Tag trinken.
Äußere Anwendung wie warme Wickel oder getränkte Kompressen können verwendet werden, bis die Beschwerde gemildert sind.
Gibt es beim Kauf von Wiesensalbei etwas zu beachten?
Mehrjährige Stauden erfreuen sich in Gärten immer größerer Beliebtheit. Davon profitiert auch der Wiesensalbei. Als mehrjährige Pflanze belebt er mit seinen farbenfrohen Blüten den Garten und ist ein Paradies für Insekten. In gut sortierten Gärtnereien ist er erhältlich. Auch der Pflanzenhandel im Internet bietet diese Salbeiart an. Wer eine Staude im eigenen Garten anpflanzt, sollte auf einen sonnigen Standort achten. Die Pflanze liebt kalkhaltige Böden mit vielen Nährstoffen, die sie sich mit ihrer bis zu einem Meter langen Pfahlwurzel aus dem Boden holt. Weil sie sich gerne ausbreitet, sollte genügend Platz zu anderen Pflanzen vorhanden sein. Das Pflanzloch muss ungefähr doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Um ein schnelles Anwachsen zu gewährleisten, sollte die Erde mit einem biologischen Langzeitdünger angereichert werden. Um das Wurzelwerk gut mit der Erde zu verbinden, wird der Neuling noch mit reichlich Wasser angegossen.
Auch die eigene Aussaat ist ganz einfach. Die Samen werden in einem kleinen Topf mit handelsüblichem Anzuchtsubstrat ausgesät und ungefähr 1 cm in die Erde gedrückt. Mit Wasser befeuchtet werden die Töpfe mit Klarsichtfolie überzogen oder ins ein Anzuchtgewächshaus gestellt.
Die Aussaat im Freien erfolgt Anfang Mai. Hier werden die Samen in einem Abstand von 30 bis 40 cm 1 cm tief in die feuchte Erde gedrückt.
Das Heilkraut kommt auf immer weniger deutschen Wiesen vor. Dabei gehört er zu den ältesten Kulturgewächsen in unserer Region. Wer die blauen Blüten auf den Naturwiesen vermisst, der kann sich die Staude in den eigenen Garten holen. Damit macht er nicht nur den eigenen Augen eine Freude, sondern hat auch direkt ein Kraut, mit dem er das Essen verfeinern kann. Auch Schmetterlingen, Hummeln und Bienen werden die Blütenpracht genießen. Verspricht sie doch jede Menge Nahrung.